Farbenfroher Markt in Peru
Unsere peruanische Mitreisende hatte uns diesen wunderbaren Ort zum Zelten empfohlen und es lohnte sich jede Sekunde auf der ungepflasterten Straße, ebenso wie jede Beule, die wir uns dank dieser holprigen Angelegenheit zuzogen. Wir hatten kein eigenes Auto zur Verfügung, daher saßen wir dicht an dicht gedrängt in einer combi, einer Art Kleinbus, in den unterwegs am Straßenrand bei jedem Halt gefühlt mehr Passagiere ein- als ausstiegen. An unserem Ziel angekommen nahmen wir auf dem Markt des Dorfes in Peru mehr oder minder ausgeschlafen und noch halb benommen von dem Auf und Ab der Straße unser Frühstück zu uns: duftenden Kaffee und starken Cocatee, dazu Hühnersuppe mit Kartoffeln. Gestärkt machten wir uns nun auf, um die beeindruckende und einzigartig schöne Landschaft zu erkunden.
Die Reisenden beim Zelten
Durch einen bosque de piedras, einen „Wald aus Steinen“ hindurch zu einem schwindelerregenden Aussichtspunkt und weiter zu einem atemberaubenden Wasserfall. Ohne es laut auszusprechen, waren wir alle unfassbar froh darüber, diese Orte sehen und erleben zu dürfen und zu unserer Verwunderung schienen wir weit und breit die einzigen Personen zu sein. Gegen Abend schlugen wir mit der Unterstützung einiger Dorfbewohner unsere Zelte auf einem der Hügel auf, von dem aus wir zu den Klängen der Gitarre wunderbar den Sonnenuntergang bestaunen konnten. Kaum war die Sonne hinter den Bergen verschwunden, wurde es kühler und umso dankbarer waren wir um unsere Schlafsäcke sowie um das Feuer, über welchem ein Topf voller Spaghetti brodelte.
Peruanische Bergstraßen
Am nächsten Morgen machten wir es uns zur Aufgabe, die nächste Transportmöglichkeit für die Fortsetzung unseres Roadtrips ausfindig zu machen. Dies stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, denn an dem Dorf führte nicht gerade die meist frequentierte Straße Perus vorbei. Dennoch schafften wir es nach einiger Wartezeit, einen vorbeifahrenden Lkw anzuhalten, der uns freundlicherweise auf der von einer Plane bedeckten Ladefläche aufsteigen ließ. Dort hatten wir genügend Platz, uns auf einigen gestapelten Getränkekisten auszubreiten und den aufgrund der eisigen Nacht lückenhaften Schlaf aufzufüllen. Bald hielt der Lastwagen allerdings erneut am Straßenrand an und es wurden die bereits zu Beginn erwähnten Eimer aufgeladen. Diese waren bis zum Rand gefüllt mit einer cremigen, warmen und nach Karamell duftenden Flüssigkeit- Manjar Blanco, eine Spezialität der Region. Da wir uns glücklicherweise direkt neben einer Fabrik befanden, statteten auch wir uns mit einer Dose aus, deren Inhalt wir als Brotaufstrich auf dem weiteren holprigen Weg genossen. Dabei thronten wir auf unzähligen mit der süßen Creme gefüllten Kübeln.