Besonders die kulturellen Unterschiede der Region haben mich schon immer fasziniert. Im Herbst 2019 packten wir also unsere Koffer, buchten unseren Mietwagen und los ging es. Inzwischen hat sich Israel, vor allem die Stadt Tel Aviv in eine Touristendestination entwickelt. Deshalb ist es nicht schwer günstige Flugangebote ab verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu finden. Für meinen Roadtrip reisten wir ab Stuttgart nach Tel Aviv, mit einem kurzen Zwischenstopp in Istanbul.
Plane mehr Zeit vor Abflug als üblich ein. Es kommt bei Flügen nach Israel zu besonderen Sicherheitskontrollen und Befragungen. Daher empfehle ich mindestens 2,5 bis 3 Stunden vor Abflug am Flughafen zu erscheinen
Mietwagenanmietung in Israel
Smartphoneapp zur Entsperrung des Fahrzeuges
Es ist vollkommen egal aus welchen Gründen du nach Israel mit dem Mietwagen reisen möchtest. Urlauber, die politisch oder kulturell interessiert sind, Pilgerer verschiedener Religionen aber auch Entspannungsurlauber kommen definitiv auf ihre Kosten! Hier kannst du unsere Reiseroute sehen. Da wir im Anschluss auch noch das Nachbarland Jordanien entdecken wollten – haben wir uns dazu entschieden unsere Reiseroute mit dem Mietwagen im Süden des Landes zu planen. Eine Warnung die erwähnt werden sollte: Das Klima Israels kann sehr heiß sein. Vor allem im Süden Israels können die Temperaturen auch im späten Herbst noch sehr heiß sein. Unsere Reise fand im September statt. Trotzdem konnte es mittags Temperaturen von 35 bis 40 Grad erreichen.
Als wir am Flughafen in Tel Aviv angekommen sind, haben wir uns dazu entschieden nur das Fahrzeug an der Mietwagenstation entgegenzunehmen und direkt weiter nach Jerusalem zu fahren. Es besteht auch die Möglichkeit Mietwagen direkt am Flughafen an den Stationen entgegenzunehmen. Wir haben jedoch ein sehr gutes Angebot für eine Station in der Stadt erhalten. Da es zwischen den beiden wichtigsten Städten Tel Aviv und Jerusalem oft zu dichterem Verkehr kommt, liegt die Fahrtzeit bei circa 1 Stunde und 20 Minuten. In Jerusalem angekommen, haben wir direkt an einer „Free-Walking-Tour“, welche von unserem Hostel organsiert wurde teilgenommen. So konnten wir uns einen ersten Überblick der Stadt verschaffen und entscheiden, welche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen uns für die nächsten Tage am meisten interessieren.
Selbstgemachter Hummus - die Nationalspeise Israels
Blumen in einer Gasse Jerusalems
Jerusalem steckt voller Überraschungen. Wenn man also nicht 10 Tage in der Stadt verbringen möchte, muss man Kompromisse finden. Jerusalem ist wohl einer der am meistbesuchten Orte der Welt. Das spürt man direkt nach der Ankunft mit dem Mietwagen. Man kann sich entweder selbst einer kostenpflichtigen Reisegruppe anschließen, oder die Altstadt auf eigene Faust erkunden. Diese ist in verschiedene Teile aufgegliedert. Es gibt den orthodox jüdischen, arabischen muslimischen und christlichen Teil.
Ausblick auf die Altstadt Jerusalems
Ausblick auf die Klagemauer
Der arabische Teil Jerusalems ist bereits Gebiet des Westjordanlandes. Du kannst als Besucher mit dem Mietwagen jedoch alle Teile Jerusalems besichtigen. Wir besuchten die verschiedenen Teile zu Fuß. Eine bedeutsame Straße ist hierbei die Via Dolorosa. Die winkligen Gassen und Sträßchen Jerusalems sind ebenfalls gefüllt mit Ständen und deren Händlern aller möglichen Waren. Ein orientalisches Wunderland. Den Abend haben wir meistens in den Gassen mit einem arabischen Tee ausklingen lassen, anschließend ging es mit Freunden auf die Dachterrasse des Hostels.
Die folgenden Sehenswürdigkeiten standen in den nächsten Tagen dann auf unserer To-Do-Liste:
- Jerusalemer Altstadt
- Klagemauer (in Teil für Männer und Frauen getrennt)
- Grabeskirche
- Felsendom bestaunen
- Ölberg (toller Ausblick über die Altstadt)
- Mahane Yehuda Market
Grenzmauer zwischen Betlehem und Siedlungen Israels
Von Jerusalem aus ist es außerdem sehr einfach die palästinensischen Gebiete zu besuchen. Genauso machten wir es in den nächsten Tagen und beuchten die weltbekannte Region von Betlehem. Von Jerusalem aus ist diese einfach zu erreichen durch den sogenannten „Arab Bus“. Im palästinensischen Teil der Stadt fährt dieser stündlich für einen kleinen Preis los.
Bei Einreise in das Land wird man am Flughafen zwar gewarnt, in das Westjordanland zu reisen, jedoch machen das alle Touristen. In Gebieten wie Betlehem oder Nazareth ist es wirklich nicht problematisch als Tourist mit dem Mietwagen zu reisen. Während unserem Trip durch Betlehem besuchten wir selbstverständlich die Geburtskirche. Hier sind sehr viele Reisende unterwegs, stelle dich also auf Wartezeiten ein. Sehr interessant war unser Ausflug an die grüne Linie, also direkt an die Grenze zwischen Israel und Palästina. Hierbei kann man israelitische Siedlungen in der Ferne erkennen und außerdem die Mauern, die sich durch palästinensische Gebiete ziehen, erkunden. Die Kunstwerke, welche sich auf den Wänden finden lassen sind vor allem von politischer Bedeutung.
Wir besuchten einige kleine Läden von Einwohnern, die aus Geschossen und alten Stücken der Mauern Souvenirstücke gebaut haben. Da viele der Einwohner sonst wenig Perspektiven haben, ist daher der Besuch von Tagestouristen aus Israel lebenswichtig. Gastfreundschaft wird einem hier auf jeden Fall garantiert.
Wir machten uns jedoch am Abend wieder mit dem Bus zurück auf den Weg nach Jerusalem. Der Rückweg gestaltete sich etwas länger durch erneute Einreisekontrollen der israelischen Armee und Polizei.
Siedlungen im Westjordanland
Geburtskirche Betlehem
En-Advat Schlucht
Von hier aus begaben wir uns auf eine längere Autofahrt mit dem Mietwagen mitten in die Wüste. Mitzpe Ramon ist eine Kleinstadt inmitten der Negev-Wüste. Der kleine Ort ist besonders bekannt wegen des Krater Machtesch Ramon. Dieser liegt unmittelbar neben der Stadt. Außerdem können ebenfalls ganze Wütenstouren ab hier gestartet werden.
Von Jeruslalem oder Tel Aviv benötigst du zwischen 2.5 bis 3 Stunden mit dem Mietwagen. Der Hauptteil der Strecke liegt dabei auf der Route 40. Diese stellt eine Mautstraße dar und die Gebühren werden direkt über einen Chip in deinem Auto über die Mietwagenstation abgeregelt. Angebunden ist die Stadt nur durch einen Bus, der jedoch nur selten fährt. Mit dem Mietwagen waren wir daher auf der sicheren Seite.
Nicht verpassen in der Umgebung von Mitzpe Ramon sollte man auf jeden Fall die folgenden Sehenswürdigkeiten:
- Machtesch Ramon
- En-Avdat Schlucht
- Nationalpark, Wüstentour
- Aplacca Farm
- Sde Boker Kibbutz
Ramon Krater Machtesch - Ausblick
Tiere am Krater
Eilat liegt im südlichsten Teil des Landes und stellt wohl die Vergnügungsmeile des Landes dar. Die Landschaften um die Stadt herum erinnern einen an den Mars mit viel Grenzzaun, da die Stadt direkt zwischen Ägypten und Jordanien liegt. Inmitten dieser Grenzen liegt sowas wie das israelische Las Vegas. Viel Unterhaltung, Party, Casinos und große Hotelbunker mit Stränden. Außerdem kann in der Stadt gut eingekauft werden, da es sich um Duty-Free-Area (steuerbefreite Zone) handelt.
Ein einmaliges Erlebnis während unserer Mietwagenrundreise ist auf jeden Fall unser Aufenthalt am Toten Meer. Hier ist der tiefste Punkt der Erde. Wenn man sich ins Wasser bewegt, schwebt man im salzigen Wasser. Dies ist dem extrem hohen Salzgehalt zu verdanken. Weltweit werden Produkte mit Meersalz aus dem Toten Meer verkauft. Das Wasser und der dortig auffindbare Schlam ist perfekt für eine natürliche Spa-Behandlung. Ein perfekter Stopp für die Gesundheit und für ein tollen Schnappschuss für Freunde und Familie daheim.
Ein Gedi am Schwarzem Meer
Treiben und Schwimmen im Toten Meer
Von hier machten wir uns mit dem Mietwagen direkt auf den Weg zurück in die weltbekannte Metropole des Landes. Der Name übersetzt in die deutsche Sprache, bedeutet so viel wie „Frühlingshügel“. Dieser Name passt meiner Meinung perfekt, da hier alles wie im Frühling aufblüht. Aufgrund des milden angenehmen Klimas, gibt es eine Vielzahl von Pflanzen, aber auch die Diversität, das Nachtleben und auch die Geschichte blüht immer. Tel Aviv ist wirklich eine Stadt der Superlative. Hier haben wir gegen Ende ebenfalls unseren Mietwagen wieder an der Station zurückgegeben.
Banana Beach in Israel
Israelisches Frühstück
Die Einwohner der Stadt sind liberal, bunt und offen. Jedoch muss man auch warnen. Die Bewohner der Hauptstadt sind auch bekannt Mal unhöflich zu sein. Ich habe beide Erfahrungen gemacht.
Wenn ihr in Tel Aviv mit dem Mietwagen unterwegs seid, solltet ihr auf jeden Fall….
- Shashuka-Frühstück in einer der tollen landestypischen Lokale probieren.
- Die Altstadt Jaffa besichtigen!
- An einen der vielen Stadtstrände verweilen. Hier gibt es für jeden den passenden Strand!
- Gay Pride im Sommer ist eine der größten LGBTIQ-Veranstaltungen weltweit.
- Streetart im Stadtteil Florentine bestaunen.
- Den Carmel-Markt erkunden.