Von Nadine am 01. JANUAR 2023

Mietwagenrundreise Südafrika: Atemberaubende Natur und wilde Tiere

Ausland | Roadtrip

V or einem kreuzen Elefanten die Fahrbahn, Affen hüpfen über den Zaun und zweitausend Jahre alte Bäume stehen am Fahrbahnrand. In Südafrika erlebt man einen ganz besonderen Zugang zur Natur. Begleiten Sie unsere Kollegin Sarah auf ihrer wunderbaren Mietwagenrundreise durch Südafrika.
Karte Südafrika

Reisezeit: August (Vorsicht: Im Juli haben die Südafrikaner Ferien und viele Nationalparks sind ausgebucht). Die optimale Reisezeit ist aber vom eigenen Programm abhängig, da es sehr viele verschiedene Klimazonen gibt.
Dauer: 4 Wochen
Länge: ca. 5.000 Kilometer
Highlight: Krüger Nationalpark
Empfehlung: Immer genug Benzin im Tank und für alles viel Zeit einplanen

Johannesburg

Die Reise beginnt in Johannesburg. Unseren Mietwagen holen wir am Flughafen ab und wir werden ihn auch für die komplette Zeit behalten. Johannesburg ist die größte Stadt Südafrikas und wie in jeder Großstadt gibt es hier sehr viel Verkehr und Trubel. Zuerst einmal müssen wir uns mit dem Linksverkehr anfreunden, doch das geht relativ schnell. Eine Stadtbesichtigung von Johannesburg schieben wir ans Ende unserer Reise, denn worauf wir uns am meisten freuen ist das „Safari-Gefühl“.

In diesem Sinne beginnen wir unseren Road-Trip und fahren noch am Tag der Ankunft 500km nördlich nach Musina. Musina liegt in der gleichnamigen Gemeinde etwas südlich des Flusses Limpopo direkt an der Grenze zu Simbabwe. Die Stadt lohnt sich auf jeden Fall für einen Rundgang zu Fuß. Besonders zu empfehlen ist das Essen, denn obwohl die Stadt sehr klein ist, gibt es viele verschiedene internationale Restaurants, die zum Schlemmen einladen.

Mapungubwe-Nationalpark

Am nächsten Tag brechen wir schon früh auf, denn wir wollen in den 60km westlich gelegenen Mapungubwe-Nationalpark. Archäologen zufolge ist Mapungubwe das Zentrum eines Königreichs gewesen. Funde in dieser Gegend weisen darauf hin, dass die Bewohner Teil eines weit verzweigten Handelsnetzes waren. Die Funde haben eine sehr große kulturelle Bedeutung, weswegen die Gegend seit 2003 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Die Tier- und Pflanzenwelt im Mapungubwe-Nationalpark ist atemberaubend: Sandsteinformationen, Affenbrotbäume sowie Auenwälder bilden eine wunderschöne Landschaft, die die Heimat einer vielfältigen Tierwelt ist: Elefanten, Giraffen, Leoparden, Nashörner sowie zahlreiche Antilopenarten haben hier ihren natürlichen Lebensraum.
Pures Safari-Erleben

Pures Safari-Leben

Mit unserem Mietwagen durchqueren wir den Park und halten sehr oft an, da viele Ecken zum Relaxen und Verweilen einladen. Wir legen uns stundenlang auf die Lauer und bekommen großartige Fotoaufnahmen. Dies erfordert zwar eine Menge Geduld, lohnt sich aber in jedem Fall. Hin und wieder kreuzen Tiere die Straße und man muss geduldig warten, bis eine Herde Elefanten die Straße überquert hat. Ob der Begriff „ Elefantenrennen“ wohl hier seinen Ursprung gefunden hat? Am Abend fahren wir müde und erschöpft zurück in unser Hotel in Musina.
Das ursprüngliche Elefantenrennen

Das ursprüngliche „Elefantenrennen“

Nach langem Warten: Ein Zebra

Nach langem Warten: Ein Zebra

Krüger National Park

Unser nächstes Ziel wird der Krüger National Park. Die Route dorthin ist wahnsinnig schön und besonders gut gefallen uns die Affenbrotbäume, die man überall sehen kann. Besonders bekannt sind diese Bäume durch den Film „Der König der Löwen“ und so fühlen wir uns auch… Wie im Film. Wir fahren weiter und kommen an einem Baum vorbei, der über 2500 Jahre alt ist. Man kann ihn beklettern und innen ist er sogar stellenweise hohl. Die Zeit scheint hier keine Rolle zu spielen und wir wünschen uns, der Baum könnte erzählen.
Affenbrotbäume

Affenbrotbäume

Ein uralter Baum

Ein uralter Baum

Im Krüger Nationalpark bleiben wir 5 Tage. Im Unterschied zum Mapungubwe-Nationalpark hat man hier die Möglichkeit die „ Big Five“ zu sehen. Die „Big Five“ sind Elefanten, Löwen, Büffel, Leoparden und Nashörner.
Da der Park sehr beliebt ist, empfiehlt es sich die Lodges im Voraus zu buchen. Wir hatten das versäumt und dann nur noch ein 8er Zimmer bekommen. Das ist besser als nichts und wir sind ja auch wegen der Tiere hier. Abends auf der Terrasse genießen wir gemütlich ein Glas Wein und hören dabei die Löwen in der Ferne brüllen. Hier bekommt die Bezeichnung Naturverbundenheit eine ganz neue Dimension!
Sonnenuntergang mit dem Mietwagen
Auf Safari mit dem Mietwagen
Der Aufenthalt in den Lodges ist sehr kommunikativ und man lernt auch sehr viele Südafrikaner kennen, da diese sehr gerne Urlaub im eigenen Land machen und die Nationalparks als sehr sicher gelten. Lediglich muss man darauf achten, dass man vor Sonnenuntergang in der Lodge ankommt, da man sonst eine Strafe zahlen muss.
Unsere einzige gefährliche Situation erleben wir mit Nashörnern: Vor uns hatte sich eine Auto-Kolonne gebildet. Um die Nashörner besser fotografieren zu können, hat einer der Fahrer das Fernlicht eingeschaltet – dies hat die Nashörner erschreckt und sie haben sich umgedreht und sind relativ zügig abgehauen. Dabei mussten wir mit dem Auto ausweichen, denn sonst wären sie direkt mit unserem Auto zusammen gestoßen.
Der Krüger Nationalpark ist riesig und erstreckt sich von Nord nach Süd über 250km. Dabei ändert sich die Landschaft kontinuierlich und im Norden gibt es wesentlich weniger Tiere als im Süden. Allerdings darf man nur an den gekennzeichneten Aussichtspunkten aus dem Auto aussteigen. Dies ist jedoch nicht so wirklich schlimm, denn mit einer guten Kamera kann man während der Fahrt und aus dem Auto tolle Aufnahmen machen und genießt auch immer noch einen gewissen Sicherheitsabstand. Schließlich handelt es sich ja um wilde Tiere!
Safari mit dem Mietwagen
Krokodile beobachten
Elefanten
Nilpferd
Zebras im Wasser

Blyde River Canyon

Unser nächstes Ziel ist der Blyde River Canyon. Um dorthin zu gelangen müssen wir zuerst nach Graskop. Graskop ist ein kleiner Ort und der Name erinnert noch an die Zeiten niederländischer Kolonien. Der kleine Ort ist sehr touristisch und liegt auf ca. 1500m Höhe. Auf der Hauptstraße gibt es einige Souvenirläden, Backpackers, Tankstellen und zahlreiche Restaurants. Allzu lange bleiben wir nicht, aber das Essen ist auch hier großartig und es lohnt sich eines der zahlreichen Restaurants zu besuchen. Bis zum Blyde River Canyon sind es dann noch 95km. Der Blyde River Canyon selbst ist ca. 26km lang und an einigen Stellen bis zu 800m tief. Nach dem Grand Canyon in den USA und dem Fish River Canyon in Namibia ist der Blyde River Canyon der drittgrößte Canyon der Erde und einer der beliebtesten Orte in Südafrika.

Durban

Unsere Reise geht anschließend weiter nach Durban in Richtung Ost-Küste. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher nach Swasiland. Hier lernen wir wiedermal sehr nette Menschen kennen und zum Frühstück besucht uns ein Warzenschwein. Die Fahrt ist ca. 400km lang, kurvenreich und vielseitig. Man sollte unbedingt genug Benzin einkalkulieren, da Tankstellen rar gesät sind. Dafür gibt es aber zahlreiche Blitzer. In Durban kann man sehr gut tauchen und auch surfen. Wer keine Angst vor Haien hat, kann sich hier in die wunderbaren Wellen stürzen. Jedoch sollte die Angst auch nicht überhand nehmen. Einheimischen zufolge werden in Südafrika mehr Menschen durch Nilpferde als durch Haie verletzt. Durban ist einer der wenigen Orte in Südafrika, der als relativ sicher gilt. Hier kann man sich auch nachts ohne Auto bewegen. Jedoch sollte man auch hier immer den gesunden Menschenverstand walten lassen und sich nicht unnötig in Gefahren begeben.
Traumhafte Küste in Durban

Traumhafte Küste in Durban

Coffee Bay

Auf dem Weg nach Coffee Bay müssen wir zuerst zurück ins Landesinnere. Diese Fahrt erweist sich als großes Abenteuer, denn die Straße ist holprig, überall sind Löcher und man nimmt garantiert auch Steinschläge auf der Windschutzscheibe mit. Dafür verbessern sich aber unsere Fahrkünste ungemein.
Coffee Bay ist das Surfer-Paradies schlechthin. Die Küste ist traumhaft schön, ein langer Sandstrand und die ausgedehnten grünen Hügellandschaften der (ehemaligen) Transkei im Hinterland machen Coffee Bay zu einem subtropischen Paradies. Den Namen erhielt der Ort übrigens, weil hier 1893 ein Schiff strandete, das säckeweise Kaffeebohnen geladen hatte. Diese wurden an Land gespült und einige konnten sogar Wurzeln schlagen und zu kleinen Kaffeesträuchern heranwachsen. In dem salzhaltigen Boden konnten die Pflanzen allerdings nicht dauerhaft überleben und so sucht man heute vergebens nach den Kaffeebäumen von Coffee Bay.
Surferparadies: Coffee Bay

Surferparadies: Coffee Bay

Von Coffee Bay geht unsere Reise weiter zu unserer nächsten Station: Port Elizabeth. Auch hier gilt wieder: Tanken, sobald man eine Tankstelle sieht. Man weiß nie genau, wann die Nächste kommt. Außerdem sehen wir überall Schilder mit der Aufschrift: Warning HI-JACKING! Man sollte sehr gut aufpassen, wo man anhält, da die Gefahr besteht, dass das Auto geklaut wird. Zudem muss man überall aufpassen, dass keine Affen ins Auto klettern.
Affe auf dem Auto

Hermanus und Kapstadt

Danach fahren wir nach Hermanus. Hermanus ist bekannt dafür, dass man hier Wale sehen kann. Und das kann man! Entweder man nimmt eine geführte Tour mit einem Wale-Watching-Boot in Anspruch, oder man entspannt sich mit einem Getränk am Strand und hofft darauf, die Wale von Land aus zu Gesicht zu bekommen. Was durchaus möglich ist!
Außerdem kann man hier überall guten Wein trinken. Es empfiehlt sich aber vorher ein paar Informationen einzuholen, denn es gibt unzählige Weinkeller. Außerdem wäre es gut schon vorher zu wissen, wo man schlafen wird, denn auch in Südafrika gilt: Kein Alkohol am Steuer!
Unsere letzte Station ist Kapstadt. Von Kapstadt aus besichtigen wir das Cap der guten Hoffnung und fahren mit der Fähre auf die Robben Island. Hier empfiehlt es sich allerdings das Ticket bereits von zu Hause aus zu buchen, da man mit Wartezeiten bis zu 1,5 Monaten rechnen muss. Während der Apartheid wurden politische Gefangene auf der Insel eingesperrt. Der bekannteste war Nelson Mandela. Heute führen einige Ex-Gefangene Touristen über die Insel. Inwiefern man dies gut heißen will, bleibt jedem selbst überlassen. Aber eine Form der Auseinandersetzung ist es auf jedem Fall. In diesem Zusammenhang waren wir auch im District Six. Hier gibt es viele interessante Museen über die Apartheit.
Wichtig ist, dass man während der gesamten Reise und aber vor allem in Großstädten wie Kapstadt „den gesunden Menschenverstand“ nicht vergisst. Man sollte seine Wertsachen besser nicht im Auto lassen. Wir hatten auf unserer gesamten Reise auch während der Fahrt alle Türen abgeschlossen. Es gab zwar keine unangenehme Situation, aber wir haben uns trotzdem an den Ampeln oder anderen Stellen, an denen man halten muss, wesentlich sicherer gefühlt.
Außerdem haben wir es vermieden eine Landkarte oder einen Guide öffentlich mit uns herum zu tragen. Dies hätte uns sofort als Touristen klassifiziert und damit wird man für Taschendiebe und Autoaufbrüche besonders interessant. Denn die meisten Touristen haben mindestens eine teure Kamera im Gepäck.
In Kapstadt und in anderen Städten haben wir unseren Mietwagen immer in der Nähe eines Restaurants oder auf dem dazugehörigen Parkplatz geparkt. Dort gab es Wächter, denen wir ein kleines Trinkgeld gegeben haben und uns so darauf verlassen konnten, dass unserem Auto nichts passiert.
Fazit: Südafrika ist ein wunderbares, vielseitiges, interessantes und spannendes Land. Je mehr Zeit man hat, desto besser! Und ein Mietwagen ist für eine Rundreise ein absolutes Muss!

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