Situation 1: Rutschiger Hang
Glatte, vereiste Steigungen können schnell zu einer rutschigen Herausforderung werden. Um eine Steigung sicher zu bewältigen, ist es wichtig, möglichst gleichmäßig und ohne Unterbrechung den Hang zu erklimmen. Sollte Dein Auto zu rutschen beginnen oder Du merkst, dass Du stehenbleiben wirst, lass es am besten kontrolliert ein Stück zurückrollen und versuche es erneut auf einer anderen Spur, die eventuell mehr Grip bietet. Achte unbedingt auf den Gegenverkehr und darauf, dass sich keine Fahrzeuge hinter Dir befinden.
Falls die Räder durchdrehen, probiere das Anfahren im zweiten Gang, da so weniger Drehmoment auf die Räder übertragen wird und die Traktion verbessert wird. Auch während der Fahrt empfiehlt es sich, früh hochzuschalten und niedrige Drehzahlen zu halten.
Verteile das Gewicht im Auto sinnvoll, um mehr Grip zu erhalten. Bei einem Fahrzeug mit Frontantrieb hilft es, schwere Gegenstände auf die Vordersitze zu legen, während bei einem Heckantrieb ein Mitfahrer auf der Rückbank die Bodenhaftung erhöhen kann.
Situation 2: Gefährliche Kurven
Kurvenfahren auf Glatteis erfordert eine besonders angepasste Fahrweise, da hier die Haftung an den Rädern leicht verloren gehen kann. Reduziere die Geschwindigkeit deutlich, bevor Du in die Kurve einlenkst. Bist Du zu schnell, rutscht das Auto über die Vorderräder und beginnt zu untersteuern. In dieser Situation ist es wichtig, vom Gas zu gehen und den Lenkeinschlag sanft zu verringern, statt abrupt stärker einzulenken – das würde das Rutschen nur verschlimmern und Dich möglicherweise in den Gegenverkehr bringen.
Moderne Fahrzeuge sind oft mit einem ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) ausgestattet, das bei Glätte unterstützt, indem es gezielt einzelne Räder bremst und das Fahrzeug stabilisiert. Dennoch solltest Du immer vorausschauend und langsam fahren, da auch die beste Technik ihre Grenzen hat.
Bremse vorsichtig
Ein plötzliches Bremsen kann auf glatten Straßen gefährlich werden, da sich der Bremsweg drastisch verlängert. Kalkuliere daher im Winter immer einen größeren Sicherheitsabstand ein und sei bereit, die Geschwindigkeit langsam zu verringern, anstatt abrupt zu bremsen. Wenn Dein Auto mit ABS (Antiblockiersystem) ausgestattet ist, tritt das Bremspedal bei einer Notbremsung kräftig durch. Das ABS sorgt dafür, dass die Räder nicht blockieren und das Fahrzeug lenkbar bleibt. Ein leichtes Rattern im Pedal ist dabei normal und zeigt an, dass das System arbeitet.
Fahrzeuge ohne ABS: Bei älteren Autos ohne ABS solltest Du hingegen vorsichtiger sein. Vermeide hier eine Vollbremsung und bremse sanft, während Du das Fahrzeug stabilisierst. Tritt das Bremspedal nur schrittweise und kupple aus, um eine bessere Kontrolle zu behalten.
Idealerweise sollten Winterreifen eine Profiltiefe von 9 mm haben, um optimale Sicherheit auf glatten Straßen zu bieten. Sind die Reifen abgefahren, erhöht sich der Bremsweg erheblich.
Schiebt das Auto an
Solltest Du dennoch von der Straße abkommen und im Schnee feststecken, gibt es einige Tricks, wie Du Dich selbst befreien kannst. Oft drehen die Räder im Schnee durch, wenn Du versuchst, Dich herauszufahren. Hier hilft es, Gummimatten oder andere griffige Materialien aus dem Innenraum unter die Antriebsräder zu legen, um mehr Grip zu bekommen. Lass Mitfahrer das Auto sanft anschieben, während Du vorsichtig Gas gibst – am besten im zweiten Gang, um ein Durchdrehen der Räder zu verhindern.
Nutze spezielle Ausrüstung
Achtung beim Abschleppen: Falls Du Hilfe brauchst, sollte der Wagen nur mit einem speziellen Abschleppseil herausgezogen werden, da normale Seile unter der Belastung reißen können. Wichtig ist, das Seil ausschließlich an den Abschleppösen des Autos zu befestigen. Andere Fahrzeugteile wie Achsen oder Querlenker können sonst beschädigt werden. Bei modernen Autos sind die Abschleppösen oft im Bordwerkzeug verstaut, etwa im Kofferraum. Prüfe bei einem Mietwagen am besten vorab, wo sich die Abschleppöse und das Werkzeug befinden.
Damit Du vor der Fahrt bestens ausgestattet bist, schau Dir unseren Artikel zu den wichtisten Winterhelfern an. So bist Du optimal vorbereitet und sicher unterwegs – selbst bei eisigen Bedingungen!